Die Schulung für Menschen mit besonderem Bedarf
Sehbeeinträchtigungen schränken die Entwicklung der Orientierung und Mobilität in hohem Maße ein. Sehbeeinträchtigte Kinder mit und ohne Mehrfachbehinderung und Erwachsene, die von Mehrfachbehinderung und/ oder Multimorbidität betroffen sind, haben einen wesentlich höheren Bedarf an Orientierungs- und Mobilitätsschulung. Hier kann das Orientierungs- und Mobilitätskonzept entsprechend ihrer individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten abgestimmt und angepasst werden. Auf dieser Grundlage entwickeln wir für diese besondere Personengruppe den Aufbau eines Orientierungssystems und die dazu notwendigen Strategien. So kann eine selbstständige Fortbewegung und Orientierung im erforderlichen Maß gefördert und die für Sie optimale Mobilität erreicht werden. Infos: www.rehalehrer.de Wer soll sich hier angesprochen fühlen? Jedes Kind und jeder Erwachsene mit Einzel- oder Mehrfachbehinderung kann an einer Schulung in Orientierung und Mobilität teilnehmen. Wichtige Voraussetzung ist die notwendige Motivation, die eigenen Bedingungen unter anderen Aspekten zu erforschen und die Bereitschaft sich mit Mut und Lust im geschützten Rahmen auszuprobieren. Der Umfang und die Dauer hängt von vielen Faktoren ab.Generell sollte bei Eintritt einer Sehbehinderung eine Orientierungs- und Mobilitätsschulung begonnen werden.
- Sind Sie / bist Du seit Geburt erblindet oder sehbehindert?
- Welche Prognose haben Sie / hast Du bezüglich der Sehbehinderung oder Erblindung zu erwarten?
- Über welche Vorerfahrungen verfügen Sie / verfügst Du?
- Welche Förderung haben Sie / hast Du bisher erhalten?
- Welche zusätzlichen Mobilitätseinschränkungen liegen vor?
- Von welcher Mehrfachbehinderung sind Sie / bist Du betroffen?
- Was sind Ihre / Deine persönlichen Ziele?
- Gibt es Unterstützung für Übungen und Vertiefung des Erlernten durch Schule, Kindergarten, Arbeitsstelle, Angehörige und / oder Freunde?
Besonderheit des Unterrichtes für Kinder
Eine erstmalige Schulung bei Kindern sollte frühstmöglich beginnen, damit die Schulung der kognitiven Entwicklung entsprechend durchgeführt werden kann. Kinder werden in Modulen ihrer Entwicklung entsprechend unterrichtet, da Ansprüche und Inhalte an die eigene Mobilität mit zunehmendem Alter wachsen.Liegen zusätzlich zur Sehschädigung noch weitere Einschränkungen vor, finden Sie bei uns eine Unterrichtsplanung, die Ihre Bedürfnisse und Fähigkeiten berücksichtigt. Bereits erlernte Inhalte werden immer wieder in abgeänderten Situationen wiederholt, damit sie nach und nach automatisiert werden können.
Ein Kind im Vorschulalter erlernt diese Grundlagen der Orientierung und Mobilität spielerisch und ist empfänglich für das erforderliche Fundament und die Entwicklung eines Raumkonzeptes.
Je nach Vorerfahrung beginnt die Schulung mit der eigenen Körperwahrnehmung, der Raum- und Richtungsorientierung sowie der Begriffsbildung.
Echolokalisation wird frühzeitig als "Zweitsprache" gelernt.
Kinder werden in der Ausnutzung ihres verbliebenen Sehvermögens gefördert. Sie lernen früh entsprechende Hilfsmittel einzusetzen, ihr Sehvermögen wird visuell stimuliert und alle Sinne werden während der Schulung in ihrer Entwicklung gefördert, sensibilisiert und intensiviert.
Darauf aufbauend werden individuelle Unterrichtsinhalte vermittelt, die dazu befähigen, eigenständig erste einfache Wege zurückzulegen.
Während unserer Berufstätigkeit haben wir erfahren, dass die frühe Einführung der Hilfsmittel den natürlichen und sicheren Umgang mit der Sehbeeinträchtigung ermöglicht.
Nützliche Links:
Anderes Sehen e.V. - Zur Förderung blinder Kinder
www.anderes-sehen.de
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